Sachsen

Sachsens Biologische Vielfalt 2030 – Einfach machen!

Das sächsische Biodiversitätsprogramm wurde 2022 vom Kabinett beschlossen. Vorangegangen waren eine umfassende Überarbeitung und eine Beteiligung aller Ressorts sowie Verbänden, Kommunen, Wirtschaft, Wissenschaft und Naturschutzpraktikern.
Ziel des Programms ist, bis 2030 eine Trendumkehr hin zu positiven Entwicklungen der Biodiversität zu erreichen. Im Zentrum des Programms steht, in Aktion zu treten – Kernbestandteil sind deshalb die mehr als 250 Handlungsziele. Etwa 60% werden durch die Ressorts der Staatsregierung verfolgt. Mit dem Programm sollen aber alle relevanten Akteure eingebunden werden, deshalb adressieren die weiteren Ziele Akteure wie Verbände, Kommunen und Unternehmen. Sie wurden gemeinsam im Rahmen des Beteiligungsprozesses entwickelt.

Evaluierungs- und Ergebnisberichte
Grundlage des aktuellen Biodiversitätsprogramms war der Evaluierungsbericht des Vorgängerprogramms aus dem Jahr 2020. Darin zeigte sich, dass viele Handlungsziele erreicht wurden. Positive Einzeleffekte machen deutlich, dass sich das Handeln lohnt. Gleichzeitig hat es aber bisher nicht zu einer Trendumkehr im Artensterben geführt.
Das aktuelle Programm ist deshalb ambitionierter in der Bandbreite der angesprochenen Akteure und der Handlungsfelder. Neben den wichtigen Handlungsfeldern Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft werden beispielsweise auch Bereiche wie Stadtgrün, Wohnen und Verkehr oder Wissen und Beteiligung einbezogen. Anhand von ebenso umfassenden Qualitätszielen wird die Wirkung der Maßnahmen messbar gemacht.
Zu dem Biodiversitätsprogramm werden 2026 und 2031 Berichte vorgelegt.
Aktivitäten zur Umsetzung der Strategie
Biotopverbund stärken
Ein Schwerpunkt des Biodiversitätsprogramms ist es, durch die bessere Verbindung von Lebensräumen die biologische Vielfalt zu stärken. Deshalb werden Landesflächen eine Vorbildfunktion einnehmen. Ökologische Korridore werden verbessert und strukturarme Landschaftsräume durch lineare und punktuelle Landschaftsstrukturen wie Hecken und Gehölze vernetzt.
Lebensräume für Insekten erhalten

Stadtgrün gewinnt als wichtiger Lebensraum immer mehr an Bedeutung. Das interaktive Mitmachprojekt „iNUVERSUMM – Raum und Zeit für Insekten“ spricht alle an – Privatpersonen ebenso an wie Kommunen, Naturschutzvereine oder Unternehmen. Es lädt dazu ein, mit kleinen und großen Maßnahmen die Lebensbedingungen für Insekten im Siedlungsraum zu verbessern.
Wildnis und Prozessschutz zulassen
Wildnisgebiete wie im Naturschutzgebiet Königsbrücker Heide zeigen eindrucksvoll ihren hohen Wert für die Biodiversität. Deshalb zielt das Biodiversitätsprogramm auf eine Ausweitung der Wildnis- und Prozessschutzgebiete. So wurden beispielsweise 2022 zehn Prozent der Flächen des Staatswaldes aus der wirtschaftlichen Nutzung genommen.