Rheinland-Pfalz

Die Vielfalt der Natur bewahren – Biodiversitätsstrategie für Rheinland-Pfalz

Die Biodiversitätsstrategie wurde 2015 vom Ministerrat beschlossen. Der Schutz der Biodiversität ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Als dynamischer Prozess war dem Beschluss ein intensiver zweijähriger Dialog unter Beteiligung aller Ressorts sowie der Verbände, Kammern und des Naturschutzbeirats vorausgegangen. Die Handlungsfelder sind Naturschutz, Land-, Forst- und Wasserwirtschaft, Natürliche Ökosysteme, Siedlung und Fläche, Tourismus und Natur, Sport und Freizeit, Bildung und Ausbildung sowie Bürgerbeteiligung und Kommunikation. Viele Ziele und Maßnahmenschwerpunkte der Strategie beziehen sich auf den Zeitraum zwischen 2020 und 2030. Eine Fortschreibung der Strategie steht an.
Indikatorenbericht zur Biodiversitätsstrategie für Rheinland- Pfalz

Der Beschluss des Ministerrats sieht alle fünf Jahre eine Erfolgskontrolle zur Biodiversitätsstrategie vor. Dazu wurden in den Handlungsfeldern der Strategie für die zugrundliegenden Ziele passende Indikatoren benannt. Der erste Indikatorenbericht wurde 2020 veröffentlicht. Er zeigte auf, dass sich positive Entwicklungen dann abzeichnen, wenn das Land selbst aktiv werden und negativen Entwicklungen mit konkreten Maßnahmen entgegensteuern kann. Andere Indikatoren bildeten trotz erheblicher Anstrengungen negative Entwicklungen ab. Beispielsweise im Fall von Schirmarten, für die kontinuierlich Maßnahmen umgesetzt werden, deren Bestände dennoch massiv zurückgehen. Erkennbar wurde auch, dass der Klimawandel immer mehr Einfluss nimmt.
Aktion Grün

Zur Umsetzung der Biodiversitätsstrategie wurde 2017 mit der "Aktion Grün" ein landesweites Förderprogramm gestartet. Ziel ist es, Lebensräume zu erhalten und zu verbinden und dem Artensterben entgegenzuwirken. Die Aktion Grün dient auch als Dachmarke für den Naturschutz, bildet mit den Partnern ein breites Aktionsbündnis zur biologischen Vielfalt und bündelt Maßnahmen zur Umsetzung der Biodiversitätsstrategie.
Blühendes Rheinhessen - Wein, Weizen, Wildbienen

Das Projekt zielt auf den Schutz der Wildbienen durch Einbindung von Landwirten und Winzern sowie der Ausbildung von Wildbienenbotschaftern. Zugunsten der Zielarten „Wildbienen“ werden Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensräume und Vernetzung, insbesondere im Grünlandbereich, umgesetzt und überprüft. Das Projekt wurde 2019 als Vorbildprojekt im Rahmen der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.
Leitarten-Konzept Braunkehlchen

Das Pilotprojekt zur „Erprobung neuer Strategien für den erfolgsorientierten Wiesenbrüterschutz im Westerwald“ zielt auf die Stabilisierung der verbliebenen Populationen der Rote Liste Art durch die Schaffung geeigneter Brut- und Nahrungshabitate. Gemeinsam mit Landwirten werden geeignete Flächen lokalisiert, auf denen vom Land geförderte Maßnahmen umgesetzt und einem Erfolgsmonitoring unterzogen werden.