Bayern

Strategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Bayern (Bayerische Biodiversitätsstrategie)

Die bayerische Biodiversitätsstrategie wurde 2008 im Ministerrat der bayerischen Staatsregierung beschlossen. Sie wurde im Vorfeld mit Verbänden, Institutionen und betroffenen Ressorts sowie Landnutzern und Grundeigentümern abgestimmt.
Ziel der Strategie ist es, Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Bayern aufzuzeigen und dem bayerischen Weg entsprechend möglichst auf freiwilliger Basis umzusetzen. Nachdem fast alle Bereiche der menschlichen Existenz in direktem oder indirektem Zusammenhang mit der biologischen Vielfalt stehen, resultiert daraus eine Vielzahl relevanter Themen.
Die Bayerische Biodiversitätsstrategie beinhaltet die folgenden vier Handlungsschwerpunkte:
• Sicherung der Arten- und Sortenvielfalt
• Erhaltung der Vielfalt der Lebensräume
• Biotopverbund
• Vermittlung und Vertiefung von Umweltwissen
Bayerisches Biodiversitätsprogramm 2030

Auf die Biodiversitätsstrategie aufbauend hat der Bayerische Ministerrat im Juli 2014 das Programm „NaturVielfaltBayern – Biodiversitätsprogramm Bayern 2030“ beschlossen.
Mit den in dem Programm ressortübergreifend abgestimmten Maßnahmen soll dem Er-halt der Artenvielfalt neue Schubkraft geben werden und es sollen alle Betroffenen motiviert werden, einen Beitrag zu leisten und ihre Anstrengungen weiter zu verstärken. Das Programm umfasst unter anderem Elemente, die kommunale Initiativen unterstützen und das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern vor Ort fördern. Aber auch Verbände, Unternehmen und Landwirte sind aufgefordert, bei der Umsetzung mitzuwirken. Es geht darum, den Erhalt der Naturvielfalt in Bayern fest in allen gesellschaftlichen Bereichen zu verankern. Ziel des Programms ist es die Schöpfung zu bewahren und die natürlichen Lebensgrundlagen für kommende Generationen zu sichern.
Aktivitäten zur Umsetzung der Strategie

Artenhilfsprogramme (AHP)
Bayern ist das artenreichste Bundesland Deutschlands und beherbergt auch eine große Zahl an sehr seltenen und teils hochgradig gefährdeten Arten. Um den Rückgang der Artenvielfalt aufzuhalten und akut vom Aussterben bedrohte Arten zu erhalten werden zahlreiche AHP durchgeführt. Ziel ist, die Bestände zu stabilisieren und im Optimalfall auch zu verbessern. Mit einer Priorisierung können die Aktivitäten im Artenschutz auf die wichtigsten Arten fokussiert werden.

Biotopverbund Offenland
Die Umsetzung des Biotopverbundes hat zuletzt durch das Volksbegehren einen deutlichen Bedeutungsschub bekommen. Ziel ist, bis 2030 15 % des Offenlandes Bayerns in den Biotopverbund zu integrieren. In den Biotopverbund werden neben Schutzgebieten, geschützten Biotopen auch Ausgleichs- und Ersatzflächen sowie Vertragsnaturschutzflächen einbezogen. Durch Partnerschaften werden relevante Akteure wie der Bayerische Naturschutzfonds oder die Kulturlandstiftung Güntztal in die Umsetzung eingebunden.

Bayerischer Streuobstpakt
Der Bayerische Streuobstpakt wurde 2021 von der Staatsregierung und acht wichtigen Verbänden unterzeichnet. Ziel ist es, die Streuobstbestände entlang eines Maßnahmenpakets landesweit zu erhalten und bis 2035 1 Mio. zusätzliche Streuobstbäume zu pflanzen. Mit einem Einsatz von 670 Mio. € , langfristigen Umsetzungs- und Fachprojekten und einer breiten Palette an Fördermaßnahmen für Pflanzung und Pflege ist die Ausstattung des Streuobstpaktes sehr umfangreich. Mit dem gemeinsamen Projekt von Umwelt- und Landwirtschaftsverwaltung werden alle relevanten Akteure angesprochen und eingebunden.