Handlungsfeld 17
Gesundheit
Die Gesundheit von Menschen, Haus- und Wildtieren, Pflanzen und der weiteren Umwelt ist eng miteinander verbunden und voneinander abhängig. Eine intakte Umwelt und Natur liefert einen wertvollen Beitrag zu physischem, psychischem, sozialem und spirituellem Wohlbefinden des Menschen. Biodiversitätsschutz ist daher, ebenso wie Klima- und Umweltschutz, auch Gesundheitsförderung.
Der One-Health-Ansatz verfolgt ein sektorübergreifendes, transdisziplinäres und kooperatives Konzept. Ziel ist es, durch präventive Maßnahmen Risikofaktoren für Zoonosen und Umweltbelastungen zu reduzieren, die die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen beeinträchtigen. Außerdem soll eine gerechte Teilhabe an Umwelt und Natur sowie ihre gesundheitsförderlichen Wirkungen für diese und zukünftige Generationen sichergestellt werden.

Ziel
17.1
Leistungen der Natur für Gesundheit und Wohlbefinden
Bis 2030 setzt sich die Bundesregierung national und international dafür ein, dass die Umwelt und Natur in einen Zustand versetzt wird, der für die menschliche Gesundheit förderlich ist. Darüber hinaus wird eine gerechte Teilhabe an Umwelt und Natur sowie ihren gesundheitsförderlichen Wirkungen für diese und zukünftige Generationen sichergestellt. Dafür werden Erwägungen über die Zusammenhänge von Umwelt-, Natur- und menschlicher Gesundheit in allen Sektoren integriert.
Die Gesundheit von Menschen, Haus- und Wildtieren, Pflanzen und der weiteren Umwelt (einschließlich der Ökosysteme) ist eng miteinander verbunden und voneinander abhängig. Eine intakte Umwelt und Natur liefern einen wertvollen Beitrag zu physischem, psychischem, sozialem und spirituellem Wohlbefinden des Menschen. Biodiversitätsschutz ist daher, ebenso wie Klima- und Umweltschutz, auch Gesundheitsförderung.
One Health-Ansatz
„One Health“ ist ein ganzheitlicher, vereinigender Ansatz, der darauf abzielt, die Gesundheit der Umwelt, Menschen, Tiere und Pflanzen nachhaltig auszubalancieren und zu optimieren. Durch eine konsequente Anwendung des Ansatzes können Risikofaktoren für Zoonosen und Belastungen der Umwelt, die die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen beeinflussen, deutlich reduziert werden. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH, ehemals OIE), das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben Anfang 2021 ein Beratungsgremium, das One Health High Level Expert Panel (OHHLEP) ins Leben gerufen. Laut Definition des OHHLEP erfordert die Umsetzung des Ansatzes die Mobilisierung verschiedener Sektoren, Disziplinen und Gemeinschaften auf unterschiedlichen Ebenen der Gesellschaft, um gemeinsam das Wohlergehen zu fördern und Bedrohungen der Gesundheit und der Ökosysteme zu bekämpfen und gleichzeitig den kollektiven Bedarf an sauberem Wasser, Boden, Energie und sauberer Luft sowie an sicheren, möglichst unbelasteten und nahrhaften Lebensmitteln zu decken, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen und zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen.
Maßnahmen
abgeschlossen
in Umsetzung
geplant
17.1 Internationale Ebene
geplant
17.1.1
Bis 2024 beteiligt sich Deutschland an der Ausarbeitung des Global Action Plans for Biodiversity & Health und leitet nach dessen Verabschiedung konkrete erste Schritte zur Umsetzung in Deutschland in die Wege.
geplant
17.1.2
Bis zu seiner für spätestens 2025 geplanten Verabschiedung wird sich die Bundesregierung für ein starkes Pandemieabkommen in der WHO einsetzen, das den One Health-Ansatz umfassend berücksichtigt.
geplant
17.1.3
Bis 2026 unterstützt Deutschland die Umsetzung des One Health-Ansatzes unter Berücksichtigung der für die Prävention von zoonotischen Infektionskrankheiten und Gesundheitsrisiken wichtigen Umweltaspekte in Entwicklungs- und Schwellenländern, etwadurch die Internationale Allianz gegen Gesundheitsrisiken im Wildtierhandel und die Nature for Health-Initiative.
17.1 Forschung und ressort- und sektorübergreifende Zusammenarbeit
geplant
17.1.4
Bis 2026 werden kooperative Modellvorhaben im Themenfeld Natur als Gesundheitsressource, z.B. von Gesundheits- und therapeutischen Einrichtungen, Sozialversicherungsträgern, Sportorganisationen und Naturschutzorganisationen, gefördert.
17.1 Stärkung des One-Health-Ansatzes, Vermeidung der Übertragung von zoonotischen Infektionskrankheiten
geplant
17.1.5
Bis 2027 und darüber hinaus wird die deutsche Beteiligung an internationalen One-Health-Initiativen und Kooperationen sowie die Förderung der integrierten Umsetzung des One-Health-Ansatzes ausgebaut, u.a. über bereits existierende Initiativen („Kernthemenstrategie Gesundheit, Soziale Sicherung, Bevölkerungspolitik“ des BMZ, Vereinbarung zu Forschung für Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt (One Health Platform) zwischen BMEL, BMG, BMBF, BMUV, BMVG und BMZ).
geplant
17.1.6
Bis 2027 werden im Rahmen der Förderrichtlinie „Erforschung der Zusammenhänge zwischen Biodiversität und menschlicher Gesundheit“ (BiodivGesundheit) die Grundlagen dafürgeschaffen, die Potenziale der Biodiversität besser für die Gesundheitsförderung einzusetzen.